Norderstedt (em) Angefangen hat es mit einer Fahrt an die Mosel im Jahre 1990. Die Idee war, den Mitbürgern mit Behinderungen ein paar Tage ganz „normalen“ Urlaub in einem ganz „normalen“ Hotel mit einigen rollstuhlgerechten Zimmern und nicht in einer speziellen Behinderteneinrichtung zu verschaffen.

Und das war immer ein voller Erfolg. Ein spezieller Bus mit Hebebühne machte den Transport möglich. Ehrenamtliche Betreuer davon eine ausgebildete Krankenschwester stellten sicher, dass während der Reisen allen Menschen mit Behinderungen entsprechende Hilfe gegeben werden konnte.

Die Reisen führten im Laufe der Jahre u. a. nach Rügen und ins Sauerland, nach Zinnowitz, Berlin und Güstrow, an die Nordsee, in den Spreewald, in die Altmark und das Bergische Land, nach Kassel und Wernigerode. Es wurde u. a. auch die Autostadt in Wolfsburg und die Meyer-Werft in Papenburg besucht. Die diesjährige Reise ging mit 39 Personen inkl. neun ehrenamtlichen Betreuern nach Potsdam. Auf der Fahrt mit dem komfortablen Reisebus von „MenschMobil“ ins 4-Sterne-Hotel Ascot-Bristol herrschte noch leichter Nieselregen. Auch der nächste Vormittag war trüb und feucht, dann aber setzte sich immer mehr die Sonne durch und so konnten die täglichen Ausflüge bei bestem Wetter stattfinden. Die Reisenden lernten auf einer Stadtrundfahrt die historische Altstadt von Potsdam kennen, besichtigten nach einem Spaziergang im Neuen Garten die Außenanlagen des Kronprinzenschlosses Cecilienhof und genossen eine 2-stündige Wannseerundfahrt mit einem Schiff der Weißen Flotte, das auch Rollstühle mitnehmen konnte.

Auf einer ausgiebigen Besichtigungstour per Bus wurde Berlin erkundet und ein Fußweg vom Brandenburger Tor zum Potsdamer Platz verschaffte einen Eindruck vom neuen spannenden Berlin. Der Bus wartete dort und brachte die Teilnehmer zum Kaffeetrinken zur historischen Gaststätte „Blockhaus Nikolskoe“ wo sie den Kuchen auf der Terrasse des nach russischem Vorbild gebauten Hauses mit herrlichem Blick über den Wannsee genossen.

Natürlich fehlte im Programm ein Besuch des Filmparks Babelsberg mit fachkundiger Führung und einer temporeichen Stuntshow nicht. Der Park des Schlosses Sanssoucí mit seinen herrlichen Anlagen und ein Gang durch die Räume der Neuen Kammern mit kurzweiligen Erklärungen einer kompetenten Führerin fanden großen Anklang. „Das war eine schöne Zeit mit viel Spaß und Lachen“, so die einhellige Meinung.