Norderstedt (em) Das Familienzentrum im SOS-Kinderdorf Harksheide könnte ein paar Leute gebrauchen, die Lust haben, sich sinnvoll zu engagieren.

Seit nunmehr drei Jahren gibt es das Familienzentrum im SOS-Kinderdorf Harksheide, und „der Laden brummt“, wie Laeticia Kahl (38), seit Beginn verantwortliche Sozialpädagogin des Hauses, es gut gelaunt formuliert. Ständig habe man in den vergangenen Jahren das Angebot auf Grund wachsender Nachfrage erweitert, zum Teil in Kooperation mit dem Mütterzentrum Norderstedt. Jetzt sei man an einem Punkt angekommen, an dem man sich über zusätzliche Unterstützung freuen würde. Gesucht werden ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen! Jörg Kraft, der Leiter des Norderstedter Kinderdorfes, weiß zu berichten, dass es immer schon Anfragen zu bürgerlichem Engagement aus den Reihen der Norderstedter gab.

Eine Nachfrage, die man aber leider nicht immer befriedigen konnte: „Das Maß an persönlichem Einsatz und Verbindlichkeit, dass in der stationären Kinder- und Jugendhilfe verlangt wird, übersteigt die Grenze des Leistbaren für Privatleute. Im Familienzentrum, das ein Serviceangebot für junge Familien ist, ist das aber völlig anders“. Dort, so Kraft, hätten sich Angebote etabliert, die qualitativ noch gewännen, wenn sie durch Hilfe von außen unterstützt würden. Laeticia Kahl, die selbst Mutter einer 3-jährigen Tochter ist, beschreibt den Bedarf genauer. „Unsere Kleinkinderbetreuung für 1,5 bis 3-jährige wird zwar von einer Erzieherin geleitet, aber die hat ja auch nur zwei Hände. Vorlesen oder in der Gruppe spielen ist noch kein Problem, aber kleine Bastelangebote durchzuführen oder mit den Kindern durchs Gelände des Dorfes zu stromern, dafür wären zusätzliche Helfer sehr willkommen.“ Die sollten aber auch nicht zimperlich sein. „Da müssen auch mal Nasen geputzt oder sogar Windeln gewechselt werden, “ so Kahl, „und mit dem Bewegungsdrang der Kleinen sollte man natürlich auch mithalten können.“

Ähnlich sei es bei der Kinderbetreuung der Nähgruppe, die sich regelmäßig treffe. „Hier sind die Kinder manchmal etwas älter, und die Mütter sind auch dabei. Aber Nähen verlangt ja Sorgfalt und Konzentration, und da wäre es toll jemanden zu haben, der die Kinder beschäftigt, damit sie nicht ständig Mutti von der Nähmaschine wegholen.“ Damit ist die Wunschliste im Familientreff noch nicht abgearbeitet. Laeticia Kahl ziert sich fast etwas, diese Wünsche jetzt auch noch auszusprechen. Gesucht wird zum einen nämlich auch noch jemand, der mittwochs für eine große Gruppe ein Mittagessen auf den Tisch bringt, und dann wäre es schön, wenn jemand sich des Gartens annehmen würde. „Bis zu 12 Leute, Kinder und Erwachsene, essen am Mittwochmittag gemeinsam im Treff“, so Kahl. „Die Lebensmittel stellen wir, aber für so viele Leute kochen, das muss man erst mal können.“ Zumal die offene Küche mitten im Haus sei, ein turbulentes Umfeld solle einen da besser nicht stören. Und dann sei da auch noch der kleine Garten des Hauses, den Kahl als ihr vernachlässigtes Stiefkind bezeichnet.

„Vielleicht gibt es ja Leute, die Lust haben, an der einen oder anderen Stelle im Familientreff einzusteigen“, hofft Kahl. „Die Freude an der gelebten Nachbarschaft und an gegenseitiger Hilfe steht natürlich im Vordergrund. Das soll bloß nicht in Stress ausarten. Aber es ist eben auch lebhaft, und es krabbeln und laufen einem dauernd Kinder um die Beine. Man muss das schon wirklich wollen.“ Und, Laeticia Kahl sagt das nicht, aber man kann spüren, dass ihr das auch wichtig ist: Man muss dann auch dabei bleiben wollen. Schließlich ist der Familientreff, das merkt man schnell, wenn man mal reinschaut, kein Geschäft, wo man sich etwas besorgt und dann wieder geht. Alles ist freundlich, privat, entspannt, man kennt sich fremd ist sich hier niemand.

Wenn Sie darüber nachdenken, ob die Mitarbeit im Familientreff des SOS-Kinderdorfes Harksheide vielleicht etwas für Sie ist, dann sprechen Sie doch einfach mal mit Laeticia Kahl; sie freut sich ab Montag, 25. August über Anrufe oder E-Mails: Tel.: 0 40 - 357 725 71, laeticia.kahl@sos-kinderdorf.de

Foto: SOS-Kinderdorf: Laeticia Kahl im Familientreff