Norderstedt (em) „Es kann nicht sein, dass die Verwaltung der Stadt Norderstedt jetzt auch noch die Komposthaufen der Bürger auf ordnungsgemäße Nutzung kontrollieren will“, so lautete der erste Kommentar der Norderstedter FDP-Fraktion, nachdem die Verwaltung Mitte Mai im Umweltausschuss eine entsprechende Mitteilung gemacht hatte.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Bürger sich auf Antrag von der Pflicht einer Biotonne befreien lassen können, wenn sie sich im Gegenzug verpflichten, ihre Bioabfälle auf dem eigenen Komposthaufen zu entsorgen. Tatsächlich landen aber wohl immer mehr Bioabfälle in der Rest-mülltonne, was zu einer größeren Feuchte des Restmülls und damit zu Problemen bei der Ablieferung in der Verbrennungsanlage führt.
„Wir glauben, die Verwaltung hat in der heutigen Zeit wesentlich Wichtigeres zu tun, als jetzt auch noch die Gärten der Bürger zu betreten und hier in den Komposthaufen zu schnüffeln“, so der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Reimers. Hinzu käme ja auch noch ein immenser Verwaltungsaufwand, um die ca. 1.400 Anträge zu bearbeiten und entsprechende Bescheide zu verschicken.
„Wir haben daher für den kommenden Umweltausschuss einen Antrag eingebracht, der diese völlig überflüssigen Kontrollen ausdrücklich verhindern soll. Denn die Verwaltung plant sowieso, in einer überarbeiteten Abfallwirtschaftssatzung die Möglichkeiten für eine Befreiung von der Biotonnen-Pflicht stark einzuschränken“, so begründet die FDP-Fraktion ihren Antrag. „Deshalb brauchen wir jetzt auch nicht mehr diese peinlichen Kontrollen, die Stadtverwaltung hat in den Gärten der Bürger wirklich nichts zu suchen“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Tobias Mährlein abschließend.