Norderstedt (em) Unter dem Motto „A teyl vun dir a teyl vun mir (Eine Hälfte von Dir Eine Hälfte von mir)“ erklingen jiddische Lieder und Klezmer am Sonnabend, 17. Mai, ab 19 Uhr im EinMAHLig Kirchencafé Falkenberg, Kirchenplatz 1, Norderstedt. Valeriya Shishkova und das Duo Di Vanderer (Sergey Trembitskiy, Klavier und Flöte, und Gennadiy Nepomnjaschiy, Klarinette) spielen sowohl traditionelle jiddische Lieder und Klezmer als auch zeitgenössische Kompositionen nach Texten klassischer und moderner jiddischer Autoren.

Zu ihrem Repertoire gehören auch eigene Kompositionen nach Gedichten der israelischen Dichtern Lev Berinsky und Michoel Felsenbaum, die beide zu den wenigen und möglicherweise letzten Autoren gehören, die nicht in Hebräisch, sondern in ihrer jiddischen Muttersprache schreiben. Diese Musik hat eine ganz besondere Mentalität zwischen Scharfsinn, Melancholie, Lebensfreude und großer Ausdruckskraft. Die in Moskau geborene und seit vierzehn Jahren in Dresden lebende Valeriya Shishkova hat sich in den vergangenen Jahren zu einer herausragenden und deutschlandweit überzeugendste Interpretin jiddischer Lieder entwickelt. Valeriya Shishkova & Di Vanderer waren häufig zu Gast bei Festivals der jüdischen Kultur in verschieden Städten und kommen jetzt zum ersten Mal nach Norderstedt.

Der Eintritt kostet 10 Euro. Die Karten gibt es montags bis freitags während des Mittagstisches von 12 bis 14 Uhr im EinMAHLig Kirchencafé Falkenberg, telefonisch unter (040) 60 92 51 03 (Anrufbeantworter) oder per E-Mail an kleinkunst@treffpunkt-falkenberg.de. Vor der musikalischen Lesung gibt es bereits ab 18 Uhr eine Möglichkeit zur geselligen Einstimmung mit Getränken und kleinen Snacks.

Der Abend erzählt davon, dass ein Mensch immer ein „Gemisch“ ist. In ihm ist ein Teil von ihm selbst und ein Teil von den anderen von den Eltern, von Freunden, von denen, die er liebt. Und wenn ein Mensch in einem Land auf die Welt gekommen ist, doch in anderen lebt, so ist immer in ihm ein Teil seines Volkes und auch ein Teil des anderen Volkes. Und ist dieser Mensch ein Jude, dann gibt es in ihm noch zusätzlich Jahrhunderte alte gespeicherte Erfahrung der Verschmelzung mit anderen Kulturen wie auch der Vertreibung aus ihr. Die Sprache, Jiddisch, die er spricht, die Melodien, die er in seinem Herzen bewahrt all das ist zum Teil von seinem Volk geschaffen, aber auch zum Teil von jenen Völkern, bei denen sein Volk gelebt hat.

Der Treffpunkt Falkenberg e. V. lädt zusammen mit der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Harksheide und dem Diakonischen Werk Hamburg-West/Südholstein ein.