Norderstedt (em) Gerd Normann präsentiert am Sonntag, dem 21. Mai, ab 19.00 Uhr im Paul-Gerhardt-Gemeindezentrum, Altes Buckhörner Moor 16, Norderstedt-Mitte, einen Rundumschlag durch die aktuellen gesellschaftlichen Macken, gepaart mit intelligentem Wortwitz, Albernheiten und sympathischer Selbstironie. Der Eintritt kostet 12 Euro. Der Kulturtreff Norderstedt e.V. bittet um eine Anmeldung bis zum 17. Mai unter Tel. (040) 60 92 51 03 (AB) oder mit einer E-Mail an reservierung@kulturtreff-norderstedt.de. Die Karten werden bei der Abholung bezahlt. Die Abendkasse und der Verkauf von Getränken und kleinen Snacks sind ab 18.00 Uhr geöffnet.

Wer kennt sie nicht, die Leute, die den Unterschied zwischen Monolog und Dialog nicht begreifen. Die Leute, die einem Sexismus vorwerfen, weil man/frau kein Binnen-I schreibt. Die Leute, die behaupten, weil man schlank sei, dürfe man kein Lied über Übergewichtige singen. Die Leute, die hinter Anglizismen negative Risikobewertungen verstecken. Die Leute, die Kiezdeutsch als Dialekt einstufen. Die Leute, die sich selbst zur künstlichen Intelligenz degradieren. Die künstliche Intelligenz, die die Diversität vorlebt und Chat-GPT-LGBTQ genannt werden möchte.
Es wird zu viel gequasselt, gelabert, gefaselt und geschwätzt in diesem Land. Es werden Ohren abgekaut, Reden geschwungen, Dialoge monologisiert, Phrasen gedroschen und Worte ergriffen. Und alle haben recht. Nur zuhören will keine*r mehr. Das Land quatscht sich um den Verstand und lähmt sich selbst.

Gerd Normann berichtet in Szenen, Liedern und Reimen über den alltäglichen Stuss im Redefluss, den wir über uns ergehen lassen müssen. Anhand selbst durchlebter Diskussionen in sozialen Medien zeigt er anschaulich, wie ein Gespräch aus dem Ruder laufen kann und erläutert das Berufsbild „fehlende Fachkraft“. Anhand Heinrich Heines Klassiker „Isch hab so Nachtgedanken und so!“ verdeutlicht er die Einstufung des Kiezdeutsches als Dialekt. In seiner Figur als Ranger Ömmes erzählt er davon, wie sich der Klimawandel auf Nacktwanderer auswirkt und
warnt, dass sich die Klimakleber wegen der zu erwartenden Überschwemmungen besser an höher gelegenen Straßen festkleben sollten. Er singt Lieder über Männer in Warnwesten, über mit sich selbst telefonierende Sachbearbeiter, evangelikale Jesusfans oder Pfandflaschensammler. „Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten.“ (Karl Valentin)