Norderstedt (sw/jj) Steigende Schülerzahlen und Änderungen in der Schulpolitik bei gleichzeitiger Kürzung der Lehrerstellen wo soll das noch hinführen? Betroffen sind auch die Gymnasien der Stadt Norderstedt. Eltern und Schüler sind sich einig: um gute Leistungen zu erbringen, sind Fördermaßnahmen durch Lehrer notwendig. Dazu gehört auch, dass die einzelnen Klassen der Schulen nicht überfüllt sind und es Arbeitsgruppen gibt, in denen die Schüler individuell gefördert werden können. Doch der Alltag sieht anders aus: Wöchentlicher Unterrichtsausfall statt Wahlpflichtfächern und Unterrichtsförderung. Und wer leidet, sind die schwächsten im Glied: die Kinder.
Auf der anderen Seite die Lehrer, die sich durch die Arbeit überfordert sehen und immer mehr Arbeit ihrer Kollegen auffangen müssen, deren Stellen gekürzt wurden. An Norderstedts Gymnasien sollen nun über zehn Lehrerstellen gestrichen werden. Die Norderstedter Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann kritisierte am 21. März die aus der Planstellenzuweisung der Landesregierung hervor gehende Streichung von mehr als zehn Stellen an den vier Norderstedter Gymnasien für das kommende Schuljahr scharf: „Unsere Gymnasien sind am Limit. Der Unterrichtsausfall ist schon heute kaum noch vertretbar. Deshalb ist die Stellenstreichung unverantwortlich“, erklärte Rathje-Hoffmann. Ihr liege die Planstellenzuweisung des Ministeriums vom 26. Februar 2014 vor. Danach werde allein das Lessing- Gymnasium fast sechs Stellen (5,7) verlieren. Das Gymnasium Harksheide müsse 3,4 Stellen abgeben, das Lise Meitner Gymnasium 1,6. Lediglich das Coppernicus-Gymnasium komme ungeschoren davon (+0,1). Insgesamt verlieren die sieben Gymnasien im Kreis Segeberg 38,2 Leherstellen. Sie betonte, dass in diesen Zahlen anstehende Pensionierungen noch nicht einmal berücksichtigt seien. Rathje-Hoffmann zeigte sich vor allem angesichts der gerade erst beschlossenen Neuregelungen des Schulgesetzes empört über die geplanten Streichungen. „Die Schullaufbahnempfehlung entfällt und die Gymnasien dürfen nur noch in absoluten Ausnahmefällen Schülerinnen und Schüler an eine Gemeinschaftsschule versetzen. Das wird dazu führen, dass mehr Schüler einzeln gefördert werden müssen. Wer in dieser Situation noch Stellen streicht, der will den Gymnasien bewusst schaden“, so die CDU-Abgeordnete.
Auch die ehemaligen Regionalschulen, ab dem nächsten Schuljahr in Gemeinschaftsschule umbenannt, werden den Wandel zu spüren bekommen. Das Leistungsspektrum ist weit gefächert dies solle durch differenzierten Unterricht aufgefangen werden. Doch differenzierter Unterricht bedeutet auch, dass mehr Lehrer benötigt werden wird es Zuwachs geben?