Norderstedt (em) „An der kürzlich beschlossenen Verdoppelung der Wahlplakate werden wir uns nicht beteiligen“, so Katrin Schmieder, Sprecherin des Grünen Ortsverbandes. Auf der Mitgliederversammlung haben sich die GRÜNEN am Donnerstag für eine Selbstbeschränkung auf 50 Einzelplakate statt 200 möglicher Plakate verständigt.

Schon bei 100 Plakaten pro Partei war in der Vergangenheit der öffentliche Raum überfrachtet, viele Norderstedterinnen waren von der Fülle genervt. In einigen Bereichen war zudem die Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgängerinnen und Radfahrerinnen gefährdet. In einer parteienübergreifenden Arbeitsgruppe hatten sich die GRÜNEN deshalb dafür stark gemacht, den Verkehrsraum möglichst frei von Wahlwerbung zu halten und -analog zur Stadt Flensburg- zur Kommunalwahl am 26. Mai ausschließlich auf den von der Stadt zur Verfügung gestellten Tafeln zu plakatieren.

„Die Masse macht es nicht“, so Regina Spörel, Spitzenkandidatin der Bündnisgrünen. „Es gilt als erwiesen, dass Wahlplakate eigentlich nur dazu dienen, auf das Wahlereignis und den Termin hinzuweisen. Dafür müssen wir nicht jede freie Fläche vollhängen“.

Nachdem CDU und FDP in der Stadtvertretung nun sogar für eine Verdopplung der Wahlplakate gesorgt haben, werden die Norderstedterinnen fast 1.400 mögliche Einzelplakate, plus Veranstaltungsankündigungen von Parteien, Maifesten, Ostereiersuche bis hin zu Theateraufführungen, Frühlingskonzerten und Messen ertragen müssen. Zur Bundestagswahl, mit einer wesentlich größeren Anzahl an zugelassenen Parteien und Gruppierungen, wird es in dieser Stadt vermutlich keinen freien Laternenpfahl mehr geben.

Ein weiteres Problem ist die vorprogrammierte Abfallflut. Die von der Mehrheit der Parteien gewählten Hohlkammerplakate sind nur zum Einmalgebrauch geeignet und sorgen damit für Mengen an völlig unnötigem Kunststoffmüll.

Gegen diese politische Umweltverschmutzung wollen die GRÜNEN ein Zeichen setzen!