Norderstedt (kk) Beim ersten Treffen aller weiterführenden Schulen und Unternehmern in diesem Jahr stellte die Willy-Brandt-Schule ihre Formen der Berufsorientierung vor, Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums gaben Einblicke in ihre „Businesspläne“ und das Assessment-Center-Training kommt nach Norderstedt. Hierfür werden noch Unternehmer gesucht, ebenso für das engagierte Projekt „Business for a week“.

Die gastgebende Willy-Brandt-Schule am Lütjenmoor gab zunächst einen Überblick über Angebote zur beruflichen Orientierung. Schulleiter Thomas Kuhn: „Hier geht es schließlich um das Wichtigste im Leben die berufliche Zukunft unserer Kinder und darum, mehr junge Menschen für den Arbeitsmarkt zu sensibilisieren“. Gabriele Tölken stellte die Angebote für die Jahrgänge ab Klasse 7 vor. Häufig empfänden Schüler und Eltern Berufsangebote als zu früh oder gar diskriminierend. Die schöne Schulzeit solle ruhig noch länger anhalten, berichtete Tölken. Eine weitere Herausforderung sei, dass alle Unternehmer, die gleichen, hochqualifizierten Schüler suchen, es davon aber nur wenige gäbe. „Alle möchten mehr und andere als die, die es gibt“, so Tölken.

Unternehmer für eine Woche
Ein neues Angebot startet die Schule im Juni in Zusammenarbeit mit futurepreneur e.V.. Drei halbe Tage und einen ganzen Tag benötigen die Teilnehmer für dieses Programm. Sie werden überrascht und inspiriert von ihren bis dahin unbekannten Potenzialen unabhängig von Alter, Idee oder früheren Erfahrungen. „Bei diesem Inspirationsprogramm bekommt jeder die Chance, seine eigenen und auch die Ressourcen von anderen zu entdecken. Ziel ist es, Ideen zu entwickeln, quer zu denken und auszuprobieren“, sagt Kerstin Heuer. „Unternehmer für eine Woche“ ist persönliche Weiterentwicklung für eine zielgerichtete und von Unternehmergeist geprägte Zukunft. „Hierfür suchen wir noch Zeitspender, Unternehmer, die den Jugendlichen Erfahrungen vermitteln können. Ebenso aber auch finanzielle Unterstützung für das Projekt.“

Echte Welt, echt anstrengend
Neben Vertretern aller weiterführenden Schulen Norderstedts sowie Unternehmern konnte EGNO-Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann diesmal auch Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums begrüßen.
Die Youngsters senken den Schnitt, freute sich Bertermann. Inhaltlich berichteten die
Jugendlichen über ihr Projekt „Businesspläne“, welches Gerd Claßen, Lehrer für Wirtschaft und Politik, entwickelte. In drei Monaten erarbeiten sich die Schüler, angefangen von der Unternehmensidee, einen gut 50-seitigen Businessplan, der die Reife hat, vor einer Bank standzuhalten. Den Teilnehmern aus Jahrgang 12 soll so das Verständnis für das Unternehmertum näher gebracht werden.
Anstrengend und zeitintensiv waren die meist genannten Beschreibungen der Schüler. Die gleichzeitig stolz auf ihre Arbeit und dankbar für die Möglichkeit und den Austausch mit „der echten Welt“ waren, so die Schüler. Steuerberater, Versicherungsprofis und Banken unterstützen dieses Projekt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen auch im Lebenslauf der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.
Ein Unternehmer aus der Runde wollte wissen, ob dabei nur „Häuptlinge“ ausgebildet würden oder auch „Indianer“, meint nur Chefs oder auch Angestellte. „Bei der intensiven Auseinandersetzung merkt man schon, wem die Federn stehen“, antwortete ein Schüler.

Keine Angst vorm Assessment-Center
Sechs bis sieben Personalchefs kommen in die Schule und kritisieren die Teilnehmer natürlich konstruktiv. Vor allem begleiten sie die Schüler, beobachten Gruppendiskussionen, geben Hinweise und auch positives Feedback. „Manchmal müssen Schüler auch wachgerüttelt werden“, berichtet André Poser von der Barmer GEK, die diese Trainings organisiert. Hier würden Chancen geboten, zum Beispiel mit einer Drei-Minuten-Selbstpräsentation. Das Coppernicus-Gymnasium und das Lise-Meitner-Gymnasium haben Interesse an dem Assessment-Center-Training. Weitere Schulen können sich melden.

Nachtschwärmer Jobtour 2015
Die EGNO berichtete über die erfolgreiche, erste Nachtschwärmer Jobtour, bei der rund 200 Schüler einen Einblick in 19 teilnehmende Unternehmer bekamen. Die Bilanz mit festen Ausbildungs- und Praktikumsplätzen kann sich sehen lassen. Die nächste Tour ist im November und noch können weitere Unternehmen dabei sein.

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