Kaltenkirchen. Jede Kommune brauche einen eigenen Operationsplan – im Kleinen, hieß es unlängst aus dem Kreis Segeberg. In Kaltenkirchen ist diese Haltung längst gelebte Praxis: Die Stadt nimmt das Thema Krisenprävention ernst und treibt die strategische Vorbereitung unter der Leitung von Bürgermeister Stefan Bohlen systematisch voran.
Ein fester Krisenstab ist bereits eingerichtet und hat unter realistischen Bedingungen den Ernstfall in den Räumlichkeiten des Rathauses geprobt.
Darüber hinaus wurde Mitte Juli ein groß angelegter Workshop durchgeführt, um den kommunalen Gefahrenabwehrplan mit Unterstützung der Firma Lülf+Sicherheitsberatung GmbH zu überarbeiten.
An dieser Übung nahmen neben Mitgliedern des Verwaltungskrisenstabs auch Vertreterinnen und Vertreter der Polizei, Feuerwehr, des Rettungsdienstes, Forstamts, Energieversorgers, Verkehrsbetriebe sowie des Gewässerverbands teil. Menschen mit ausgewiesenem Expertenwissen, die gemeinsam an einem Ziel arbeiten: die bestmögliche Vorbereitung auf außergewöhnliche Lagen.
Konkret behandelt wurden exemplarische Krisenszenarien wie ein flächendeckender Blackout, eine extreme Hitzeperiode mit punktuellen Vegetationsbränden sowie ein Verkehrsunfall mit austretendem Gefahrenstoff.
„Die Zusammenarbeit war hervorragend, die Vernetzung untereinander stark – und wir bauen diese Netzwerke weiter aus“, so Bürgermeister Bohlen. „Kaltenkirchen tut viel, um im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben und seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen.“
Ein zentrales Ziel der Maßnahmen: Die Kaltenkirchener Bevölkerung soll wissen, was im Ernstfall zu tun ist. In den kommenden Monaten wird die Stadt daher aktiv und verständlich über alle relevanten Fragen der Krisenvorsorge informieren:
- Wo befinden sich Notfall-Sammelstellen?
- Was passiert mit Haustieren bei einer Evakuierung?
- Wie verhalte ich mich, wenn die Feuerwehr mein Haus räumt?
- Wo gibt es Schutzräume, Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung?
- Welche Notration sollte ich immer zuhause haben?
- Woher bekomme ich valide Informationen?
Viele Fragen, die alle eine Antwort verdienen. „Wir wollen erreichen, dass die Stadt im Krisenfall gut vorbereitet ist und sich die Bürgerinnen und Bürger auf die Verwaltung verlassen können - selbst in Ausnahmesituationen. Zudem möchten wir insbesondere in den Bereichen der Selbstvorsorge und Selbsthilfe informieren, denn im Krisenfall gibt es auch Grenzen der Daseinsvorsorge.", betont Bürgermeister Bohlen.
Feuerwehr und Infrastruktur als Rückgrat
Stadtwehrführer Claas-Hendrik Hess begleitet die Krisenvorbereitungen federführend und unterstreicht die Bedeutung eines kontinuierlichen Prozesses: „Krisenvorsorge ist kein Projekt mit Enddatum – sie muss gepflegt, geübt und immer wieder neu gedacht werden.“
Neben der organisatorischen Arbeit wird auch in die Infrastruktur investiert: Die neue Feuerwehrwache steht kurz vor der Fertigstellung, und moderne Warnsirenen im gesamten Stadtgebiet sorgen seit kurzem für eine verlässliche und hörbare Alarmierung der Bevölkerung.
Fazit: Kaltenkirchen ist noch nicht perfekt – aber deutlich weiter als viele andere Kommunen. Mit durchdachter Planung, engagierten Partnerinnen und Partnern und konsequenter Kommunikation setzt die Stadt ein deutliches Zeichen für Sicherheit und Verantwortung.