Kaltenkirchen (em) Die baulichen Maßnahmen zur Schaffung einer Wiedervernässungsfläche im Bereich der Ohlau in Kaltenkirchen wurden plan- und fristgerecht abgeschlossen.

„Mit dieser Maßnahme zur Rückhaltung von Regenwasser ist ein „kontrolliertes Überlaufen“ der Ohlau in Teilen möglich. Sie dient dem Schutz der in der Nähe gelegenen Bebauungen und Straßen sowie der Aufwertung der Flächen für unsere Natur und Umwelt“, so Erster Stadtrat Hauke von Essen. Als Vorleistung für die Anlage und Pflege der Wiedervernässungsfläche nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie durch den Gewässerpflegeverband Ohlau hat die Stadt Kaltenkirchen gemeinsam mit der Gemeinde Oersdorf einen Wall an der Westseite der Maßnahmenfläche inklusive Einlaufbauwerk erstellt. Der für die Maßnahme erforderliche Grunderwerb erfolgte bereits 2014 durch die Stadt Kaltenkirchen. Die für die Maßnahmen anfallenden Kosten von insgesamt ca. 550.000 €uro (inkl. Grunderwerb) tragen die Stadt Kaltenkirchen und die Gemeinde Oersdorf je zur Hälfte. Ziel der Maßnahme ist es, die Talaue der Ohlau innerhalb des Projektgebietes natürlich zu entwickeln und wiederzuvernässen. Verschiedene Gegebenheiten fließen dafür zusammen: Aus dem neu entstandenen Bebauungsgebiet Wiesenpark wird das zum Abfluss gelangende Niederschlagswasser in den zu vernässenden Flächen zurückgehalten. Hierfür wurde ein Drosselbauwerk in die Ohlau eingebaut.

Das Niederschlagswasser wird zusammen mit dem natürlichen Abfluss der Ohlau in die umliegenden Flächen geleitet und erhöht den natürlichen Rückhalt und somit auch Verdunstungs- und Grundwassersickerraten, was dem gesamten kleinräumigen Naturhaushalt zu Gute kommt. Das Drosselbauwerk sorgt zudem dafür, das auch höhere Abflüsse als der mittlere Abfluss der Ohlau aufgestaut und in der Fläche zurückgehalten werden. Die Ohlau wird in einem neuen Verlauf über die zur Verfügung stehende Fläche geleitet. Dieser neue Gewässerverlauf wird natürlich entwickelt, sodass die Qualität des Fließgewässers deutlich verbessert wird. Nebenbei wird auch eine natürliche Auenwaldentwicklung gefördert. Hierfür wurden verschiedene Anpflanzungen nahe der Ohlau vorgenommen. Außerdem werden Blänken und Mulden angelegt, die zusätzlich den Wasserrückhalt im Gebiet fördern.

Die Wiedervernässungsfläche wurde inzwischen dem dem Gewässerpflegeverband Ohlau kostenlos zur Verfügung gestellt, dem im Gegenzug die Unterhaltungspflicht übertragen wurde. Die Unterhaltung des westlichen Walls samt Einlaufbauwerk bleibt bei den beiden Kommunen, die sich auch hierfür die Kosten jeweils zur Hälfte teilen. Mit den Maßnahmen kommen die beiden Kommunen ihrer gesetzlichen Rückhalteverpflichtung für Regenwasser im Bereich der Ohlau nach. „Dem Gewässerpflegeverband Ohlau danke ich noch einmal für die Gestaltung und die zukünftige Pflege dieser Fläche.“, so Erster Stadtrat Hauke von Essen.

Foto: v.l.n.r: Vordere Reihe: Für die Stadtvertretung Kaltenkirchen Thomas Volkland (Pro-Kaki), Hans-Jürgen Scheiwe (CDU), Nadine Sievert (FDP), Renate Volkland (2.stv. Bürgervorsteherin), für den Gewässerpflegeverband Ohlau der Vorsitzende Gerd Thies, Thomas Stabenow (Kreis Segeberg, als untere Wasserbehörde) und Sieglinde Huszak (stv. Bürgermeisterin der Gemeinde Oersdorf). Hintere Reihe: Tim Bues (Stadtverwaltung), Erster Stadtrat Hauke von Essen und Jens Wittkugel (Fa. IGS).