Norderstedt (em/lr) Prävention ist seit Jahren ein wichtiges Anliegen von Paulinchen Initiative für brandverletzte Kinder e.V.. Unter dem Motto „Verbrannt verbrüht was tun?“ findet am 7. Dezember der „Tag des brandverletzten Kindes“ statt. Bundesweit werden mit zahlreichen Aktionen auf Erste- Hilfe Maßnahmen, Behandlungsmöglichkeiten und die hohen Unfallzahlen aufmerksam gemacht.

Aktionspartner wie Feuerwehren, Kliniken, Apotheken, Kitas und Arztpraxen zeigen an diesem Tag, was zu tun ist, wenn ein Verbrennungs- oder Verbrühungsunfall passiert.

Aufklärung und Prävention
Jährlich werden mehr als 30.000 Kinder in Deutschland wegen Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich behandelt. Die häufigste Unfallursache bei thermischen Verletzungen im Kindesalter sind Verbrühungen. Mehr als 70 Prozent der Kinder sind zum Unfallzeitpunkt jünger als fünf Jahre. Experten schätzen, dass sich circa 60 Prozent aller Unfälle durch Aufklärung vermeiden ließen (Studie von Elisabeth Towner). „Aufklärung und Prävention sind uns ganz wichtig. Brandschutzerziehung leistet hier einen wichtigen Beitrag. Am bundesweiten „Tag des brandverletzten Kindes“ wollen wir mit Aktionen zeigen, was man tun kann, damit diese folgenschweren Unfälle nicht passieren“, konstatiert der Dortmunder Feuerwehrchef und Präsident der vfdb (Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes), Dipl.-Ing. Dirk Aschenbrenner. Paulinchen Initiative für brandverletzte Kinder e.V. nutzt jede Gelegenheit besonders intensiv auf die Gefahren aufmerksam zu machen und auf die wichtigste Erste- Hilfe-Maßnahme im Falle eines thermischen Unfalls das Kühlen mit Wasser hinzuweisen.

Forderung nach Spezialkliniken
Ein Unfall mit thermischen Verletzungen setzt eine Rettungskette mit mehreren Beteiligten wie Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Kliniken in Gang. In Deutschland gibt es 19 Zentren mit Spezialeinheiten für schwer brandverletzte Kinder mit insgesamt 46 Betten. Wann eine Indikation für eine Vorstellung oder Verlegung in ein Zentrum oder eine spezialisierte Klinik besteht, beschreibt die S2k AWMF-Leitlinie zur Behandlung thermischer Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung), die in diesem Jahr überarbeitet und aktualisiert wurde. „Brandverletzte Kinder sollten in Kliniken behandelt werden, die auf die Behandlung von thermischen Verletzungen spezialisiert sind“, fordert Adelheid Gottwald, die Vorsitzende von Paulinchen Initiative für brandverletzte Kinder e.V.

Foto: Paulinchen Initiative für brandverletzte Kinder e.V. unterstützt Familien nach Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen ihrer Kinder und ist Ausrichter des „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember. Foto: Gabriela Acklin, © Alle Rechte liegen ausschließlich bei Paulinchen e.V.