Kaltenkirchen (em) Die Möglichkeit eines Kulturhauses wird in Kaltenkirchen ja schon seit einiger Zeit diskutiert und nun auch im Wahlkampf thematisiert. Dies haben der Soateba e.V. zum Anlass genommen, gemeinsam mit dem Chor '82, dem Blasorchester Kaltenkirchen sowie dem VJKA Segeberg die Wichtigkeit eines solchen Projektes in einem offenen Brief an die Stadtvertretung zusammenzufassen. Der Brief im Wortlaut:

Die Kommunalwahl steht kurz bevor. Wir ortsansässigen kulturschaffenden Vereine und Institutionen schauen dabei natürlich auf die Politik in Kaltenkirchen. Mit Freude kann man parteiübergreifend den Wahlprogrammen entnehmen, dass mehr Kultur vor Ort gewünscht wird und die Kulturangebote gefördert bzw. gestärkt werden sollen. Kultur ist wichtig. Da sind wir uns alle einig. Nicht nur für diejenigen, die sie schaffen, sondern auch für diejenigen interessierten Bürger der Stadt und Umgebung, die sich an ihr erfreuen.

Wir haben in den letzten Jahren mit Spannung die Diskussion bezüglich einer größeren Kulturstätte in Kaltenkirchen verfolgt. Bürgermeister Hanno Krause sprach in seiner Rede beim Neujahrsempfang 2023 von einem „echten“ Kulturhaus, als Heimstätte für Kultur.

Dabei geht es nicht nur um Musik, für die wir hauptsächlich stehen. Kultur ist so viel mehr. Gut zusammengefasst ist das auf der Homepage des Kulturzentrums Marstall in Ahrensburg: „Kultur für alle - Musik, Theater, Literatur, Kabarett, Ausstellungen, Tanz oder Kleinkunst, Filmvorführungen und Vorträge. Bekannte Künstler oder Nachwuchstalente. Von und für Menschen jeden Alters – also auch für Kinder. Bunt, vielfältig und immer spannend – eben Kultur für alle und alles unter einem Dach!“

Dafür sind die vorhandenen, überall in der Stadt verteilten, kleinen bis mittelgroßen Räumlichkeiten, die mal mehr und mal weniger technisch ausgestattet sind, nicht immer geeignet. Es gibt oft Hürden der Verfügbarkeit, Planungssicherheit, zeitlichem Zugang, manchmal müssen die Bühnen erst kompliziert auf- und wieder rückgebaut werden oder es fehlt an entsprechendem Backstagebereich, Cateringmöglichkeiten usw..
Wir als Kulturschaffende Kaltenkirchens unterstützen die Idee eines Kulturhauses, in dem man Kultur in Kaltenkirchen einem größeren Publikum zugänglich machen kann, wo einfach mehr möglich wäre als es jetzt ist.

Wir wissen sehr wohl, dass dies ein großes Projekt ist. Es wird noch dauern, dieses umzusetzen, ein geeignetes Grundstück zu finden sowie Geldgeber bzw. Unterstützer, die dahinterstehen, dass es bei Kultur nicht unbedingt um finanziellen Gewinn geht.

Wir können nicht nachvollziehen, dass die FDP Kaltenkirchen die Forderung für ein Kulturzentrum als unverantwortlich beschreibt und diesem Projekt somit gar keine Chance gibt. Eine Auslastung für 360 Tage im Jahr sei nicht realistisch und hohe jährliche Betriebskosten für teilweise leerstehende Räume und Personal würden entstehen.

Wenn man sich die Programme anderer Kulturstätten ansieht, sind diese auch nicht permanent über das ganze Jahr ausgelastet. Man sollte den Dialog suchen mit denjenigen, bei denen das Konzept aufgeht. Außerdem sollte es mit einem geschickten Management und guter Organisation doch möglich sein, die Location auch für sonstige kulturelle Veranstaltungen, Schulabschlussbälle, Hochzeiten, Firmen-Events usw. zu vermarkten.

Wir meinen, dass man dieses Ziel im Auge behalten sollte. Wie, wo und mit welchen Mitteln eine Umsetzung möglich wäre, bleibt Inhalt der weiteren Diskussion. Kultur kostet. Kultur ist keineswegs immer gewinnbringend, aber sie ist wichtig für das Zusammenleben, für das soziale Miteinander. Wir sagen: Kultur braucht Raum!

Soateba e.V.
Im Namen von:
Blasorchester Kaltenkirchen e.V.
chor´82 e.V. Kaltenkirchen
Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg e.V.