Neumünster (em) Die Sparkasse Südholstein hat das außergewöhnliche Geschäftsjahr 2022 erfolgreich gemeistert. Sie konnte ihr operatives Ergebnis erneut steigern und befindet sich weiter auf einem gesunden Wachstumskurs.

„2022 war das 3. Corona-Jahr, das erste Kriegsjahr in der Ukraine und das Jahr einer daraus folgenden Energiekrise mit hoher Inflation und stark steigenden Zinsen. All dies stellte die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Ergebnis 2022 zufrieden“, erklärte Eduard Schlett, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Südholstein, bei der Bilanz-Pressekonferenz, durch die er zusammen mit seinem Stellvertreter Martin Deertz führte. „Wir sind froh, dass wir die Zeiten der Negativ-Zinsen hinter uns lassen konnten und mit der eingeleiteten Zinswende jetzt schrittweise wieder in normale Verhältnisse zurückkommen.“

Bilanzsumme steigt auf über 6,7 Milliarden Euro

Die Sparkasse Südholstein erzielte 2022 Erträge in Höhe von rund 154 Millionen Euro. Das sind rund 13 Millionen / 9,4 % mehr als 2021. Der Zinsüberschuss stieg um 12,5 Millionen / 13 % auf 108,6 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss stieg um 800.000 Euro / 1,8 % auf rund 45 Millionen Euro.

Nach Abzug der Kosten erreichte die Sparkasse ein Betriebsergebnis vor Bewertung – also das Ergebnis des operativen Geschäfts – in Höhe von 53,3 Millionen Euro (2021: 41,2), was einer Steigerung um 29,4 % entspricht.

Die Bilanzsumme stieg 2022 um rund 315 Millionen (4,9 %) auf gut 6,7 Milliarden Euro. Haupttreiber war wie bereits in den Vorjahren das erfolgreiche Kundengeschäft, insbesondere die Kreditvergabe an die Unternehmen und Selbstständigen in der Region. Sie stiegen 2022 um 214 Millionen auf 3,5 Milliarden Euro.

„Mit unserer Kreditvergabe vor Ort schaffen wir die Voraussetzung für wichtige Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die regionalen Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen hinsichtlich der Digitalisierung und des Klimaschutzes. Wir werden sie dabei auch künftig tatkräftig unterstützen“, betonte Martin Deertz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vertriebsvorstand der Sparkasse.

Im Privatkundenbereich wurden im Jahr 2022 Kredite in Höhe von 245 Millionen Euro neu zugesagt. Das ist ein Minus von 37 Millionen / 13 % gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang ist fast ausschließlich auf die Entwicklung bei den privaten Wohnungsbaukrediten im zweiten Halbjahr zurückzuführen.

„Bis in den Sommer hinein konnten wir noch eine rege Nachfrage verzeichnen. Im 2. Halbjahr allerdings wurden die Projekte aufgrund der Zinserhöhungen und der Preissteigerung bei den Baukosten für viele Bauwillige herausfordernder. Noch nicht begonnene Projekte wurden deshalb teilweise zurückgestellt. Bei uns hat sich das im 2. Halbjahr in einem Rückgang bei den Kreditzusagen - sowohl eigene als auch an andere Banken vermittelte - in Höhe von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgewirkt“, erläuterte der Vertriebsvorstand.

Das steigende Zinsniveau verstärkte zudem den Wunsch nach langfristiger Zinssicherheit. So wurden Bausparverträge der LBS stark nachgefragt: Die Neuabschlüsse stiegen gegenüber 2021 um 69 % auf 212,6 Millionen Euro Bausparsumme.

Insgesamt stieg die Summe aller Kundenkredite 2022 um 257 Millionen / 5,2 % auf 5,3 Milliarden Euro. Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Sparkasse eine Steigerung um 104,5 Millionen Euro / 2 % auf insgesamt 5,2 Milliarden Euro. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den täglich fälligen Geldern. „Die Sparkasse bietet ihren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit in unruhigen Zeiten. Das haben unsere Kunden auch 2022 wieder honoriert“, so Eduard Schlett.

Trend zu mehr Sicherheit

Der Wunsch nach Sicherheit bestimmte auch die Kundenpräferenzen im Wertpapier-Geschäft, ausgelöst durch den russischen Einmarsch in die Ukraine am 24.02.2022. Während die ersten Monate noch ähnlich wie das Jahr 2021 aktienlastig waren, wurden Anleihen wieder interessant. Ab dem 3. Quartal konnte die Sparkasse aber auch eine Rückkehr in die Aktienmärkte feststellen.

Nachhaltige Geldanlagen waren im Jahr 2022 erneut gefragt. Wie im Vorjahr zahlten bei den Investmentfonds etwa ein Drittel aller Neuanlagen auf die UN-Nachhaltigkeitsziele ein. Bei den Dachfonds waren es sogar zwei Drittel.

Wachstum im Online-Banking und kontaktlosem Bezahlen setzt sich fort

Der Boom des digitalen Bankings setzte sich 2022 fort. Mehr als 111.000 Kunden der Sparkasse Südholstein wickeln ihre Bankgeschäfte inzwischen online ab (+7200). Das sind rund 80 Prozent aller Privatgirokonto-Inhaber (140.200). Nahezu 54.000 Kunden nutzen die Sparkassen-App für den mobilen Zugang.

Auch die Transaktionen per Giro- und Kreditkarte stiegen weiter an (2021: 14 Millionen; 2022: 18 Millionen). Während kontaktloses Zahlen dabei inzwischen zur Normalität geworden ist, entwickelt sich das Zahlverhalten aktuell stark hin zu Zahlungen mit Handy und Uhr, dem sogenannten Mobile Payment. Hier stellt die Sparkasse eine Verdoppelung der Transaktionen im Jahresvergleich fest (2021: 611.000; 2022: 1,3 Millionen). Größter Vorteil ist die Autorisierung der Zahlung am Endgerät des Kunden (PIN Eingabe, Fingerabdruck, Face ID am Handy bzw. an der Uhr) statt am Terminal des Händlers.

Die Sparkasse hat ihre digitalen Services und Leistungen auch 2022 weiter ausgebaut. Dazu gehören unter anderem ein kostenlosen Dokumenten- und Passwortmanager, die App „S-Trust“, und der digitale Assistent „Kim“, der auf der Sparkassen-Webseite die gängigsten Fragen im Online-Banking beantwortet, und zwar in fünf verschiedenen Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und Russisch.

Darüber hinaus bietet die Sparkasse die Vergleichsplattform „S-Agent“, eine Suchmaschine für Immobilien und Baufinanzierungen, die aus über 100 Anbietern die passenden Konditionen findet. Und mit dem „S-Versicherungsmanager“ hat der Kunde jetzt ebenfalls die Vergleichsmöglichkeit zwischen nahezu allen Versicherungen am deutschen Markt. Auch kann er hier alle seine Versicherungen und deren Dokumente in der Betreuung der Sparkasse bündeln – übersichtlich und jederzeit abrufbar in der App oder der Internet-Filiale.

„Unsere Philosophie: Dem Kunden genau das bieten, was er braucht. Egal, ob es unser eigenes Produkt ist oder das eines Dritten - wir bieten ihm die Lösung für seine finanziellen Bedürfnisse“, erklärt Martin Deertz.

Hohes gesellschaftliches Engagement

Auch 2022 hat die Sparkasse Südholstein gemeinsam mit ihrer Stiftung durch ihr gesellschaftliches Engagement wieder viel für die Region getan. Insgesamt wurden durch beide rund 450 gemeinnützige Projekte (2021: 400) mit einer Fördersumme von 561.000 Euro (2021: 496.000) unterstützt. Der Schwerpunkt lag dabei bewusst auf der Förderung von Jugend und Bildung sowie Kultur, Sozialem und Sport.

Der erfreuliche Anstieg der Anzahl der Förderungen ist auf eine erhöhte Nachfrage von Vereinen und sozialen Einrichtungen nach dem Wegfall der Corona-Einschränkungen zurückzuführen. Damit ist ein Stück weit „Förder-Normalität“ zurückgekehrt.

Die Sparkasse Südholstein hat 2022 wieder ein sehr breites Förderspektrum unterstützt.

· Hervorzuheben ist zum einen die SH-WLan Bereitstellung im Tierpark Neumünster, mit der die Besucher die Möglichkeit haben, einen kostenlosen Zugang zum Internet zu bekommen.

· Die Sparkasse Südholstein hat erstmals eine Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein geschlossen, die zukünftig sukzessive weiter ausgebaut werden soll. In einer wesentlichen Maßnahme geht es um eine sog. Grünbrückenanbindung im Kreis Segeberg, um einen Lückenschluss zu einer bestehenden Grünbrücke zu schaffen.

· Im Kreis Pinneberg unterstützte die Sparkasse unter anderem das Projekt „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, eine Spendenaktion des Frauennetzwerk/Frauenhaus Pinneberg zur Prävention von Gewalt gegen Frauen. Besondere Erwähnung verdient auch der erstmalig verliehene Kulturpreis „Special Art – Kulturpreis der Vielfalt“, den die Stiftung der Sparkasse Südholstein gemeinsam mit der Stiftung Landdrostei in Pinneberg initiiert hat. Ziel und Anliegen dieses mit 4500 Euro dotierten Preises ist es, das künstlerische Schaffen von Menschen mit Behinderung zu würdigen und öffentlich zu machen.

Abrissarbeiten für neue Hauptstelle in Neumünster abgeschlossen

Die Abrissarbeiten am ehemaligen Karstadt-Warenhaus in Neumünster sind inzwischen beendet. Die Sparkasse baut das Gebäude zu einem modernen Büro- und Geschäftshaus um, in das sie auch selbst einziehen wird. Die Gebäudehülle wurde zu etwa einem Drittel abgebrochen, um mit einer angemessenen Gebäudetiefe gut belichtete Büroflächen zu schaffen. Im Sinne einer ressourcenschonenden Bauweise bleibt die bestehende Betonkonstruktion erhalten und wird als erster Schritt zum Wiederaufbau nun umfassend saniert. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für 2025 vorgesehen.

Alte Werte - neue Welt

Die konsequente Ausrichtung auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse, Digitalisierung und Nachhaltigkeit bleiben auch 2023 die übergeordneten Themen für die Sparkasse Südholstein. Dabei setzt sie weiterhin auf die traditionellen Werte des Sparkassenwesens, die es kontinuierlich in die moderne Welt zu übersetzen gilt.

Eduard Schlett: „Wir bieten unseren Kunden beides – die Verfügbarkeit und Bequemlichkeit einer Online-Bank und die persönliche Beratung in den Filialen und Firmen vor Ort. Das alles kombiniert mit dem gesellschaftlichen Engagement einer kommunalen Sparkasse, bei der es um mehr geht als um Geld. Die in ihr Geschäftsgebiet investiert, in der ihre Kunden und Mitarbeiter zu Hause sind. In der Summe ist dies deutlich mehr als die meisten Banken bieten können. Darauf sind wir stolz. Mit unserer vorausschauenden Geschäftspolitik und hohen Innovationskraft sorgen wir dafür, dass der Wert der Sparkasse für die Region in der Zukunft weiter gestärkt wird.“